Am 26.04.17 fand die diesjährige Jahreshauptversammlung der Jägerschaft statt. Wandel prägte das vergangene Jagdjahr.
Das Jagdjahr 2016/2017 war in der Oldenburger Jägerschaft ein Jahr der Veränderungen
Personelle Veränderungen
Zu Jagdjahresbeginn trat Gabriele Wenzel im April 2016 die Nachfolge des langjährigen Vorsitzenden Thomas Adam an – als erste Frau in Oldenburg – und eine von wenigen weiblichen Vorsitzenden landes- und auch bundesweit.
In den zwei Hegeringen fand an der Spitze ein Generationenwechsel statt. So wurde Christian Brummer neuer Leiter des Hegerings Nord, Knut Hoppe steht nun dem Hegering West vor. Wechsel gab es hier auch bei den ehrenamtlichen Obleuten und Mitwirkenden innerhalb der Hegeringe.
Ehrungen
Für ihre Verdienste um XXX und XXX wurden die Ehrenvorsitzenden und ehemaligen Leiter der beiden Hegeringe, Heiko Schröder und Wernke Nieberding vom stellvertretenden Präsidenten der LJN, Herrn Helmut Blauth, mit der Verdienstnadel in Silber der Landesjägerschaft Niedersachsen geehrt. Die Treue-Nadel für eine 40jährige Mitgliedschaft im DJV erhielten Orest Becker, Walter Lemm und Dr. Otto Tatge. Bereits im Vorfeld geehrt wurde Hans Rieger für seine Verdienste um das Jagdhornblasen in der Jägerschaft sowie Annette Sanner für ihre 40jährige aktive Mitwirkung bei den Jagdhornbläsern.
Nicht nur personell sondern auch rechtlich ist die Jägerschaft mit vielen Neuerungen konfrontiert. So berichtete Helmut Blauth von der anstehenden II. Novelle des Niedersächsischen Landesjagdgesetzes, in dem Schallminderer, bleifreie Munition, Schießnachweis und Jägerprüfung neu geregelt werden sollen. Blauth wies hierbei darauf hin, dass dies eigentlich Bundessache sei – und darauf, dass Teile dieser Novelle EU-Notifizierungen unterworfen seien, was eine Verabschiedung beeinflussen werde. Auch neue Regulierungen bei der Waffenaufbewahrung betreffen alle Jäger.
Aktive Mitarbeit in der Jägerschaft
In ihrem Jahresbericht appellierte Gabriele Wenzel als Vorsitzende der Jägerschaft an alle „neuen“ Jagdscheininhaber und die Mitglieder der Jägerschaft, aktiv in der Jägerschaft mitzuwirken. Leidenschaft für Jagd und Natur müssten unter Beweis gestellt werden, um dem aktuellen Meinungstrend entgegenzuwirken, dass der Jagdschein eine „Modeerscheinung“ sei.
Prädatorenmanagement
Schwerpunkte für die Jäger in und um Oldenburg sieht Wenzel vor dem Hintergrund der rückläufigen Niederwildstrecke und steigenden Bestandszahlen von Neozoen im Bereich Prädatorenmanagement und der Fangjagd. Hier sei Oldenburg durch das seit dem Jagdjahr 2013/2014 durchgeführte Prädatorenprojekt unter der Leitung von Hermann Mohrmann bereits sehr gut aufgestellt.
Jagdhundeausbildung
Positiv wurde auch die Jagdhundeausbildung unter Federführung von Obmann Dirk Swetlik hervorgehoben. Gesucht werden weitere Revierinhaber, die Übungsflächen zur Hundeausbildung zur Verfügung stellen, um möglichst abwechslungsreich trainieren zu können.
Jagdhornbläser
Nachdem in der Vergangenheit von sich auflösenden Bläsergrupen und Nachwuchssorgen bei den Jagdhornbläsern berichtet wurde, ist es um so erfreulicher, dass sich jetzt unter der Regie von Hans Rieger Anfänger und Fortgeschrittene zusammen gefunden haben, um gemeinsam das Fürst Pless-Horn zu erlernen. (Termine und Informationen hier).
Beitragserhöhungen für die Mitgliedschaft
Gabriele Wenzel kündigte an, dass …….
Termine im Jagdjahr 2017/2018
05.11.2017 traditionelle Hubertusmesse in der Ohmsteder Kirche
02.02.2018 Grünkohlessen der Jägerschaft im Bümmersteder Krug
25.04.2018 Jahreshauptversammlung der Jägerschaft im Etzhorner Krug
Bericht des Kreisjägermeisters
KJM Ferdinand Wehage stellte den Streckenbericht für das vergangene Jagdjahr vor. Auch er stellte den Rückgang beim Niederwild in Verbindung mit der steigenden Anzahl an Prädatoren heraus. Das Thema der vom Oldenburger Umland jetzt auch auf Oldenburg übergreifenden Nutriapopulation (in Oldenburg selbst wurden im letzten Jahr 6 Nutrias erlegt) sowie die deutlich gestiegene Zahl von Gänsen und die damit verbundenen Problematiken wurden von Wehage geschildert.
Anschließend händigte er den 17 erfolgreichen Teilnehmern der diesjährigen Jägerprüfung ihre Jägerbriefe aus.
Jagdschule Oldenburg
Die von der Jägerschaft initiierte Oldenburger Jagdschule blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück. Alle Kursteilnehmer bestanden die Jägerprüfung und die Qualität der Ausbildung bewegt sich auf einem hohen Niveau, so Roland Pieper, XXXX. (Bericht zur Jägerprüfung findet sich hier).
Kassenbericht und Wahl eines neuen Kassenprüfers
Nachdem der Schatzmeister Thomas Wenzel seinen Bericht vorlegte, die Kasse von den Prüfern für einwandfrei befunden und der Vorstand entlastet wurde, wählte die Jägerschaft Oliver Fischer zum neuen Kassenprüfer.
Gastreferat Prädation und Rückgangsursachen beim Fasan – Dipl. Biol. Ulrich Voigt, ITAW Hannover
Einen mit sehr anschaulichen Filmen bereicherten Vortrag über die komplexen Ursachenketten, die zum Rückgang der Fasanenpopulationen führen, hielt Ulrich Voigt. Die Videos demonstrierten wie Raubsäuger (Steinmarder, Fuchs) aber auch Raubvögel (Bussard) den Bestand brütender Fasanenhennen drastisch reduzierten, aber auch wie freilaufende Haustiere wie Hund und Katze das Brutgeschehen durch Störungen am Gelege unterbrachen.
Das Forschungsprojekt zeigte, dass die Reproduktionsfähigkeit (Fertilität) der Fasane nicht – wie oft angenommen – Rückgangsursache ist (die Reproduktionsleistung der beobachteten Tiere war gut), sondern der Verlust von Gelegen, von Hennen (rund 50% aller beobachteten Hennen gingen innerhalb eines Jahres verloren) und insbesondere die sehr hohe Kükensterblichkeit. Letzere stellte Voigt als Schlüsselfaktor für den Fasanenrückgang heraus.