Meine Freiheit in der Natur endet dort, wo die Freiheit von Flora und Fauna beginnt.

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Täglich werden in der Bundesrepublik Deutschland ca. 66 Hektar Flächen pro Tag für Siedlung und Verkehr verbraucht. Damit wird das Ziel der Regierung in 2020 diesen Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren deutlich verfehlt und der formulierte Anspruch auf 2030 verschoben.

Die Stadt Oldenburg wächst, bezogen auf den Flächenverbrauch, proportional. Die Einwohnerzahl hat eine Größenordnung von ca. 170 000 Einwohner erreicht. Der Mensch braucht und nimmt sich seinen Platz und Raum. Somit nimmt die Belastung von Natur und Umwelt ständig zu. Mit der steigenden Anzahl der Bevölkerung, insbesondere in den Ballungscentren, entsteht eine verstärkte „Naturfreizeitdynamik“ an der Peripherie dieser Centren.

Hiervon betroffen sind auch die Randbereiche im Stadtnorden von Oldenburg, mit den Schwerpunkten Ofenerdiek, Etzhorn, Ohmstede und Bornhorst mit seinen Bornhorster Seen und Wiesen. Hier sind die Übergänge zu Wald und Flur „fließend“. Mit zunehmender Anzahl dringen die Menschen immer tiefer in geschützte Bereiche von Flora und Fauna. Wege werden verlassen, Ruhezonen missachtet, Schutzgebiete belastet. Wie lässt sich nun dieser Konflikt der unterschiedlichen Interessen von Natur und Mensch in Einklang bringen?

Wie so oft, helfen Verbote nur wenig, daher vertrauen die Verantwortlichen auf ein gezieltes und geregeltes Begehungsmanagement um Ruhe- und Rückzugszonen für Flora und Fauna zu schaffen. Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlage des Niedersächsisches Wald- und Landschaftsgesetz § 31 Absatz 1 Nr.6 wurden zum Schutz der besonders geschützten Arten von wild lebenden Tieren und wild wachsenden Pflanzen Ruhezonen und Rückzugsgebiete ausgewiesen und durch die Maßnahmen der Absperrung den unkontrollierten Zugang zu diesen Zonen zu erschweren.

In einer gemeinsamen Aktion mit der Stadt Oldenburg als Genehmigungsbehörde und einer finanzieller Unterstützung, der Moorriem-Ohmsteder Sielacht, als Eigentümern der Wege, den Anliegern, den Revierinhabern, der Jägerschaft Oldenburg-Stadt und des Hegering Nord wurde diese Maßnahme zum Schutz der heimischen Flora und Fauna umgesetzt.

Text: Holger Niewint, Presse und Öffentlichkeitsarbeit Hegering Nord der Jägerschaft Oldenburg – Stadt